Schutzgemeinschaft Deutscher Wald
Bundesverband e. V.
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Waldinsel

Im Rahmen des Engagements im Naturschutz pflanzt die SDW deutschlandweit Waldinseln. Diese entstehen, indem verschiedene standortangepasste und heimische Baum- und Pflanzenarten auf einer kleinen Fläche angepflanzt werden, wodurch zukünftig dann ein kleines Waldgebiet, eine sogenannte Waldinsel, entsteht. Es entsteht ein Ort der biologischen Vielfalt mit positiven Auswirkungen auf das Ökosystem und ein Ort der Bildung, insbesondere dann wenn Bürger:innen oder Schulkinder am Projekt beteiligt sind.

 

Was ist eine Waldinsel?

Waldinseln sind Miniaturwälder und erbringen eine Vielfalt an Ökosystemleistungen, die sich positiv auf seine ökologische und soziale Umwelt auswirken. Eine Waldinsel besteht aus einer dichten Mischung standortangepasster und heimischer Baum- und Pflanzenarten und ist meist nicht größer als 100 bis 1.500 Quadratmeter. Die Miniaturwälder sollen in urbanen Gebieten und stark versiegelten Bereichen kleine Biodiversitätshotspots bilden und im Biotopverbund auch die Wanderung von Arten durch die zerschnittene Landschaft ermöglichen. Neben dem Gewinn für den Artenschutz zeichnen sich Waldinseln durch Temperatursenkung, Wasserspeicherkapazität und Luftaustausch aus, welche sich dann insgesamt auf das lokale Klima auswirken. Dieser Ort der biologischen Vielfalt ist zusätzlich ein Ort der Bildung, wenn Bürger:innen oder Schulkinder am Projekt beteiligt sind.

Die Idee der „Waldinseln“ orientiert sich an dem Konzept der „Tiny Forests“, lässt aber mehr Raum für Kreativität. Das Konzept der „Tiny Forests“ stammt aus Japan und wurde von dem Botaniker und Forstwissenschaftler Akira Miyawaki entwickelt.

Wo entstehen Waldinseln?

Unsere Waldinsel-Projekte werden zum einen in urbanen Gebieten, beispielsweise in Form von Schulhofwäldern, umgesetzt, zum anderen werden sie als Ausgleichsflächen gepflanzt, beispielsweise im Zuge von Bebauungsplänen, und sind in vielen Fällen von landwirtschaftlichen Flächen umgeben. Auch lineare Strukturen entlang von Gewässern sind in Zukunft vorstellbar. Waldinseln entstehen auf Flächen, die meist nicht größer als 100 bis 1.500 Quadratmeter sind.

Wie entstehen Waldinseln?

Waldinseln entstehen im Rahmen von Bürger:innenbeteiligungsprojekten, die von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald entwickelt, finanziert und partizipativ umgesetzt werden.

Eine Waldinsel ist kein Wald im Sinne des Gesetzes, denn dieser muss mindestens eine Fläche von 2.000 Quadratmetern umfassen. Damit entfällt bei der Pflanzung einer Waldinsel der bürokratische Riese des Erstaufforstungsgenehmigungsverfahren. Auf dieser Fläche werden in einem verhältnismäßig engen Pflanzverband und hoher Artenvielflat heimische und an den Standort angepasste Baumarten gepflanzt.

Wie wird eine Waldinsel gepflegt?

Waldinseln werden in der Anwuchsphase noch unterstützt, indem beispielsweise Beiwuchs wie Gras entfernt wird. Außerdem erhalten die Pflanzen in den ersten zwei Jahren eine Bewässerung. Um die Fläche wird ein Zaun gezogen, um die jungen Bäume vor Verbiss zu schützen. Der Zaun, ein so genanntes Hordengatter, besteht aus Holz und wird in Eigenleistung hergestellt (Bürgeraktion, Vereine etc.). Entsprechende Schablonen für den Bau der Gatter werden von der SDW zur Verfügung gestellt.

Danach werden die Waldinseln sich selbst überlassen und es bedarf keiner weiteren Pflege.

Warum pflanzt die SDW Waldinseln?

Mit der Anpflanzung von „Waldinseln“ möchte die SDW Alternativen zu klassischen Naturschutzprojekten wie Streuobst- und Blühwiesen bieten. Letztere haben zwar einen hohen ökologischen Wert, sind jedoch extensive Bewirtschaftungsformen und damit mit viel Arbeit verbunden. Findet die Pflege dieser Biotope nicht statt, sinkt deren ökologischer Wert. Bei den „Waldinseln“ ist nach der Anpflanzung und Erstpflege keine weitere Pflege mehr notwendig. Nichts-Tun ist ausdrücklich erwünscht, denn Waldinseln dienen vornehmlich als Rückzugsgebiete und Gabentisch für Wildtiere und Insekten.

Waldinsel als Ausgleichsfläche

Neben dem Fokus auf urbane Gebiete möchte die SDW die Waldinseln auch in waldarmen Gebieten in Deutschland umsetzen. Der Fokus liegt dabei darauf, Alternativen zu klassischen Ausgleichsmaßnahmen zu schaffen, beispielsweise im Zuge von Bebauungsplänen. Die positiven Auswirkungen der Waldinseln entsprechen denen im urbanen Raum, sie dienen in stark landwirtschaftlich genutzten Flächen Wildtieren als Rückzugsort und vernetzen als sogenannte Biotopbrücken unterschiedliche Lebensräume.

Schulhofwälder

Waldinseln spielen in Form von Schulhofwäldern eine zentrale Rolle. Denn bedingt durch den Klimawandel erleben wir einen zunehmenden Hitzestress in unseren Städten. Deswegen bedarf es für unsere Schulhöfe neuer Gestaltungskonzepte. Die nachhaltige Schaffung schattenspendender Baumgruppen spielt dabei eine zentrale Rolle, verbunden mit der Gestaltung der Schulhöfe als naturnahe Räume. Durch die Anlage größerer einheimischer Baum- und Strauchgruppen in modellhaft waldähnlichen Strukturen wird nicht nur eine deutliche Abkühlung des Umfeldes erreicht. Es entsteht ein mehrfach nutzbarer Raum mit vielfältigen Möglichkeiten zum Spielen, Forschen und Entdecken. Zusammenhänge bei Klima-, Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen können am lebenden Objekt veranschaulicht werden.

Ihr Ansprechpartner

Jonas Brandl

Referent für Wald- und
Forstpolitik

Mail: jonas.brandl@sdw.de
Tel.: 0228 945983-4

Ihr Ansprechpartner

Edward Olson

Team Baumpflanzungen und Waldprojekte
Mail: edward.olson(at)sdw.de 
Tel.: 0228 945984-1
Mobil: 0151 40321583

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