Eine gut strukturierte Projektarbeit bietet euch eine wirkungsvolle Chance, sich aktiv für den Wald- und Klimaschutz einzusetzen. Durch erfolgreiche Projekte könnt ihr nicht nur einen direkten Beitrag für eine lebenswerte Zukunft leisten, sondern auch wichtige Fähigkeiten wie Teamarbeit, Organisation und Problemlösung erlernen. Zudem stellt ihr euch damit gegen das Gefühl der Ohnmacht, das man schnell bekommt, wenn man auf die multiple Krisenlage heutzutage blickt. Selbst anpacken heißt also auch, eure Motivation, eure Ideen, Sorgen und Hoffnungen zu nutzen und sie ins gemeinsame Handeln zu übertragen. Damit euer erstes oder nächstes Projekt dieses Ziel nicht verfehlt, werden hier die wichtigsten Grundlagen einer ganzheitlichen Projektarbeit beschrieben.
Außerdem bekommt ihr von uns hilfreiche Vorlagen, Methoden und Tools sowie inhaltliche Anregungen an die Hand, die euch in der Umsetzung der einzelnen Projektphasen unterstützen (siehe Download-Button).
Ein Projekt ist ein einmaliges, zeitlich begrenztes Vorhaben, das eine konkrete Zielsetzung verfolgt. Seine erfolgreiche Umsetzung hängt von der geplanten Laufzeit und Komplexität ab. Weitere Einflussfaktoren sind die Zusammensetzung der Beteiligten sowie deren Kapazitäten, Expertise und Budget. Meistens beginnt ein Projekt mit einer guten Idee oder einem gemeinsamen Anliegen.
Vereinfacht lässt sich ein Projekt in vier Phasen einteilen:
Zu Beginn muss geklärt werden, welches Thema den Rahmen eures Projekts bildet. Es sollte den gemeinsamen Interessen der Gruppe entsprechen und gegeben Falls einer bestimmten Zielgruppe dienen. Daraus lässt sich eure konkrete Zielsetzung ableiten. Doch auch weitere Punkte werden dadurch beeinflusst, zum Beispiel welche Personen, Institutionen etc. im weiteren Verlauf einbezogen werden sollten. In jedem Fall kommt es darauf an, was ihr selbst an Expertise und Budget mitbringt. Doch keine Sorge – fast alles, was euch anfangs fehlt, kann von außen dazu gewonnen werden. Man muss nur herausfinden von wo und wie.
Welche Fähigkeiten sind im Team vorhanden, die für einen erfolgreichen Projektverlauf gebraucht werden? Wie können anstehende Aufgaben intern verteilt werden und wo solltet ihr Unterstützung von außen suchen? Werden bestimmte Materialien gebraucht und wann ist mit welchen Ausgaben zu rechnen? Klärt diese Fragen rechtzeitig mit Hilfe geeigneter Methoden. Übertragt die Antworten in einen detaillierten Projektplan (Vorlage als Download). Dazu gehören unter anderem die Festlegung von Teilzielen, die Rollenverteilung im Team, eine Umfeldanalyse sowie die Zeit- und Geldplanung. Ein separater Zeitplan ist ratsam. Dieser hilft euch dabei, die notwendigen Schritte in ihrem Ablauf zu strukturieren.
Die Umsetzung eures Projekts erfordert Engagement, Flexibilität und oft auch eine gute Zusammenarbeit mit anderen Akteur:innen, die für die Zielerreichung relevant sind. Währenddessen kommt es auf ein sinnvolles Zeit- und Qualitätsmanagement an. Hier können euch bestimmte Methoden und technische Hilfsmittel nützlich sein. Orientiert euch an Teilzielen und einer wohlüberlegten Meilensteinplanung. Reflektiert stetig den Prozess und steuert zur Not nach. Außerdem braucht es ein gutes Konfliktmanagement, mit dem ihr auf interne oder externe Rückschläge reagiert – bestenfalls sogar potenzielle Konflikte vorausschauend vermeidet.
Die letzte Phase eines Projekts ist vor allem durch den anfangs festgelegten Zeitplan und eure konkrete Zielsetzung geprägt. Inhaltlich muss es hier also darum gehen, zu prüfen ob das Projekt im geplanten Rahmen abgeschlossen und die anvisierten Ergebnisse erzielt werden konnten. Anschließend reflektiert ihr euch selbst, als Gruppe und den gemeinsamen Prozess, indem ihr euch gegenseitiges Feedback gebt. Genauso wertvoll kann das Feedback von außen, bspw. von Kooperationspartner:innen, sein. Sammelt alle relevanten Ergebnisse und eure gemachten Erfahrungen. Teilt diese mit Menschen, für die diese relevant oder auch hilfreich sind – z. B. Öffentlichkeit, Mitstreiter:innen, Verbandsmitglieder.
Falls es eine finanzielle Förderung gegeben hat, gibt diese in der Regel vor, dass ein transparenter Finanzbericht geliefert werden muss. Dafür ist eine kontinuierliche und vollständige Buchhaltung während der gesamten Projektlaufzeit von großer Bedeutung. Ein solcher Aufwand variiert stark, je nach beanspruchter Förderung. Doch diese letzte Phase soll nicht nur weitere Arbeit ausmachen. Solange im Wesentlichen alles nach Plan lief und ihr eure eigenen Ideen in einem gut funktionierenden Team umsetzen konntet, habt ihr allen Grund zum Feiern! Geeignete Methoden hierfür erklären sich wahrscheinlich von selbst. Bestenfalls könnt ihr zu einem späteren Zeitpunkt auf euren Ergebnissen und Erfahrungen aufbauen – ob mit einem neuen Projekt, im Privat- oder Berufsleben. Auch wenn es Rückschläge oder Misserfolge gab, ist die Zeit und Arbeit, die ihr investiert habt niemals umsonst gewesen.
Viele Projektideen werden durch politische Fördermittel oder anderweitige Spenden unterstützt. Es gibt zahlreiche Programme und Initiativen, die speziell junge Menschen in ihrem Engagement fördern. Die Förderlandschaft in Deutschland ist breit und divers angelegt. Theoretisch gibt es für jedes Thema eine passende Förderung. Eine sorgfältige Recherche und professionelle Bewerbung kann dabei helfen, die notwendigen finanziellen Mittel zu sichern. Doch auch die eigene Kreativität im Gestalten von Spendenaufrufen oder im Auftreten auf Crowdfunding-Plattformen kann entscheidend sein.
Hier findet ihr klassische Beispiele aus der wald- und umweltbezogenen Förderlandschaft:
>> www.foerderdatenbank.de <<
>> www.stiftungssuche.de <<
>> www.deutsches-ehrenamt.de <<
Egal auf welche Form der finanziellen Förderung ihr euch bewerben wollt, gelten bestimmte Voraussetzungen, die eure Gruppe und das geplante Vorhaben erfüllen müssen. An erster Stelle eurer Recherche nach einer passenden Förderung steht das Themenfeld, in dem das Projekt stattfinden soll. Für die meisten Förderangebote bestehen explizite Förderrichtlinien. Darin werden alle Anforderungen genau erläutert. Das aufmerksame Lesen dieser Dokumente hilft euch also bereits im Vorfeld einschätzen zu können, wie hoch eure Chancen sind, eine Förderung zu erhalten.
Zielsetzung und Zweckgebundenheit
So stehen euch beispielsweise Geldquellen zur Verfügung, die konkrete Naturschutzmaßnahmen (Baumpflanzungen, Förderung der Artenvielfalt etc.), Bildungs- und Kommunikationsangebote (Waldpädagogik, Bürger:innen-Dialoge etc.) oder eure Freizeitgestaltung (Sport, Kultur etc.) finanziell unterstützen. Außerdem zielen die einzelnen Förderungen meist auf eine bestimmte Verortung des umzusetzenden Vorhabens ab – bundesweite Fördertöpfe zielen demnach auf eine möglichst bundesweite Wirkung ab und regionale bzw. lokale Förderungen setzen auf einen entsprechend kleineren Wirkungsradius. Die Beschränkung des Förderzwecks kann sich aber auch auf eine vorgegebene Zielgruppe beziehen.
Zuwendungs- oder Förderfähigkeit
Passt eurer Thema in ein Förderangebot müsst ihr anschließend prüfen, ob ihr als Gruppe zuwendungsfähig seid. In vielen Fällen sind Privat-/Einzelpersonen nicht förderfähig und es braucht einen institutionellen Hintergrund, wie zum Beispiel Verein, Verband, Kirche, Schule oder andere Träger. Eine weitere Vorgabe kann für die maximal auszuzahlende Fördersumme gelten. Genauso sind bestimmte Kostenpunkte, wie zum Beispiel Personalkosten, häufig von der Förderung ausgeschlossen. Also solltet ihr bei eurem Finanzplan darauf achten, dass diese anderweitig gedeckt werden.
Fristen und einzureichende Unterlagen
Die meisten Förderangebote haben konkrete Laufzeiten, den Ablauf bestimmende Zyklen und geltende Fristen zur Einreichung eines Antrags. Diese lassen sich aber, wie auch die Förderrichtlinien, leicht herausfinden. Trotzdem kann eure Suche nach dem fehlenden Geld nur erfolgreich sein, wenn ihr diese Fristen beachtet. Doch nicht nur die zeitlichen Vorgaben müssen eingehalten werden. In jedem Fall werden von euch bestimmte Unterlagen, wie der transparente Finanzplan oder ein Nachweis der Gemeinnützigkeit, eingefordert. Solche Unterlagen müssen sorgfältig bearbeitet werden, damit die Prüfung eures Antrags auf Förderung reibungslos abläuft.
Buchhaltung und Berichterstattung
Wenn es zu einer Förderung eures Projekts kam, ist eine saubere Buchhaltung – also das transparente darlegen von geplanten Kosten und Ausgaben – von großer Bedeutung. Sammelt zu allen Ausgaben die originalen Belege und achtet auf sachgerechte Rechnungen, falls ihr externe Dienstleistungen in Anspruch nimmt. Spätestens zum Abschluss des Projekts und der beanspruchten Förderung braucht ihr diese Unterlagen für einen Finanzbericht, den die meisten Förderangebote verlangen. Auch ein abschließender Sachbericht kann verlangt werden. Darin wird schriftlich dargestellt, ob und wie die Zielsetzung eures Projekts erreicht wurde. Beide Dokumente helfen euch in der Reflexion des gesamten Prozesses, die ohnehin Teil der letzten Projektphase sein sollte.
Sowohl auf der Suche nach einer passenden Förderung, im weiteren Prozess der Antragsstellung als auch während der Projektlaufzeit bieten alle Förderangebote eine entgegenkommende Beratung an. Nimmt diese auf jeden Fall in Anspruch, damit anfängliche Unsicherheiten oder sonstige Komplikationen vermieden werden.
Solltet ihr bereits am Anfang eurer Suche Hilfe benötigen, gibt es auch hier hilfreiche Beratungsangebote, vor allem zur Unterstützung des Ehrenamts. Beispiele hierfür findet ihr unten in "Weiterführende Informationen."
In Kürze erscheint als weiteres Angebot aus dem Kollektiv Wald ein Handbuch zur waldbezogenen Projektarbeit, mit dem ihr in euren Projekttreffen auch mal abseits des Bildschirms arbeiten könnt. Darin werden alle Lerninhalte unserer Plattform zusammengefasst – im Fokus stehen hier vor allem die Anleitungen zu beispielhaften Methoden für jede Projektphase, Kopiervorlagen von hilfreichen Unterlagen sowie Praxisanregungen.
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Sobald die frisch gedruckten Handbücher vorliegen, gehen sie in den Postversand an euch. Bis dahin könnt ihr per E-Mail unverbindlich euer Interesse bekunden.
Im Rahmen einer Seminarfacharbeit der Gruppenmitglieder (vier Schüler:innen der 11. Klasse) wurde ein Aktionstag Wald und Klima für Schüler:innen einer 6. Klasse desselben Gymnasiums durchgeführt. Im Zentrum des Vorhabens stand eine Baumpflanzaktion im nahegelegenen Kommunalwald. Der Tag beinhaltete ein waldpädagogisches Begleitprogramm, das spielerisch und altersgerecht lernplanrelevante Themen wie das Ökosystem Wald, die Hintergründe der Fotosynthese sowie Auswirkungen menschlichen Handelns auf Wald und Klima vermittelte. Dadurch wurde den Teilnehmenden schul- und alltagsbezogenes Wissen vermittelt. Zudem kamen sie mit der Pflanzaktion ins direkte Handeln und trugen somit aktiv zum Wald- und Klimaschutz bei, was ihre persönliche Handlungskompetenz förderte. Die gesamte Veranstaltungsorganisation samt Bereitstellung der notwendigen Materialien sowie die Umsetzung der waldpädagogischen Methoden lag in den Händen der Projektgruppe. Die Gruppe kümmerte sich eigenständig um die Kommunikation mit der Schule und der Elternschaft sowie um die Kooperation mit dem zuständigen Forstamt, welches zusätzlich für die gewinnbringende Einbindung der Ortsbürgermeisterin und die anschließende Pressearbeit gesorgt hat. Daneben unterstütze auch die Geschäftsführerin des SDW Landesverbands Thüringen e. V. mit ihrer Expertise und waldbezogenen Give-aways für die Teilnehmenden. Zur verdienten Belohnung der Projektgruppe schlossen alle Mitglieder die Seminarfacharbeit mit sehr gut ab.
In der Pfingstwoche 2024 sollten neue Gruppenmitglieder der „NAJU-Baumbotschafter“ an vier Standorten im Landkreis Hildesheim ein intensives Training im Baumklettern bekommen. Dabei wurden Klettertechniken vertieft, Gruppenprozesse gefördert und Wissen über den Naturraum Wald bzw. den Lebensraum Baum vermittelt. Zusätzlich betrieben die Teilnehmenden aktiven Naturschutz, indem sie sich mit den Lebensbedingungen von Eulen (im Speziellen Waldkauz) auseinandersetzten und an ausgewählten Standorten Nistkästen anbrachten. Dieser Aktionsteil wurde von einer Eulenexpertin des NABU Hildesheim professionell begleitet. Zudem nahm die Planung und Vorbereitung des großen Abschlusstages viele Kapazitäten in Anspruch. Das Projekt wurde vor allem über die Einladung der lokalen Presse beworben, die sowohl davor als auch im Nachgang über dieses besondere Engagement berichtete. Am Abschlusstag des Projekts besuchte die Landesgeschäftsführerin der SDW Niedersachsen e. V. (Maren Szymiczek) die Projektgruppe und ihre Teilnehmenden. Dabei ging es auch für sie hoch hinaus in die Baumkrone – ein abwechslungsreicher Perspektivwechsel!
Die Ortsgruppe Hünxe der Deutschen Waldjugend e. V. errichtet bis Mai 2025 in Kooperation mit dem örtlichen Förster und der Stadt Dinslaken einen Klimawald mit interaktiver Entdeckungsmöglichkeit für Besucher:innen im Waldstück Oberichberg. Auf der Fläche kommen ca. sechs Baumarten zum Einsatz, die beispielhaft für die zukunftsfähige und klimastabile Aufforstung sind. Die Pflanzaktion findet gemeinsam mit jungen Menschen aus der Region statt. Der Klimawald wird auf einem Rundgang von langlebigen Stelen mit QR-Codes aufgewertet, über die ein digitaler Lehrpfad auf der App Actionbound abrufbar ist. Am nahegelegenen Waldparkplatz wird es eine einladende Eröffnungstafel geben. Der Lehrpfad orientiert sich am Konzept einer Schnitzeljagd mit einem Worträtsel. Als Belohnung bei richtiger Lösung erhält man Rabattcodes für umliegende Gastronomie oder touristische Angebote.
Engagement im Wald- und Naturschutz
a) Öffentlichkeitswirksame Baumpflanzaktionen
b) Artenschutzmaßnahmen und Monitoring
Förderung von Dialog und Konfliktlösungen
a) Förderung des gesellschaftlichen Dialogs
b) Konstruktiver Umgang mit Interessenskonflikten
Kommunikation und Bildungsangebote
a) Sensibilisierung für den Wald durch Öffentlichkeitsarbeit
b) Naturerfahrung für verschiedene Zielgruppen ermöglichen
Themenübergreifender Ansatz "Wald und... Sport/Gesundheit/Religion/Kultur etc."
a) Lehrpfade oder Aktionsräume im Wald errichten
b) Naturnahe Gottesdienste mit erlebnisreicher Information
c) Waldbezogene Freizeitangebote für bestimmte Zielgruppe
d) Kreatives Arbeiten und Ausstellungen im öffentlichen Raum
e) Aktionen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt