Schutzgemeinschaft Deutscher Wald
Bundesverband e. V.
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Bäume statt Böller

Bonn, 20.12.2024. Nachdem das Abbrennen von Feuerwerk an Silvester aufgrund der Pandemie für zwei Jahre verboten war, nähert sich nun die dritte Neujahrsfeier, zu der wieder geböllert werden darf. Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) klärt über die damit einhergehenden Folgen für unsere Umwelt auf und zeigt, warum die Aktion „Bäume statt Böller“ ein wichtiges Zeichen für den Schutz von Mensch, Tier und Natur setzt.

Vielleicht haben Sie vergangenen Jahreswechsel auch etwas von dem pandemiebedingten „Nachhol-Effekt“ mitbekommen. In Deutschland wurde in den letzten zwei Jahren tatsächlich sehr viel Feuerwerk abgebrannt: 40.000 Tonnen Feuerwerkskörper im Wert von 127,2 Millionen Euro wurden im Jahr 2022 nach Deutschland eingeführt. Das sorgte für einen Rekordumsatz von 180 Millionen Euro, der auch im folgenden Jahr gehalten werden konnte.

Dennoch wäre es für die Mehrheit der Deutschen kein Problem, wenn privates Feuerwerk, wie auch während der Pandemie, verboten werden würde. 76 Prozent gaben an, dass sie auf Böller und Raketen verzichten könnten, von denen mehr als zwei Drittel Umwelt- oder Tierschutzgründe als Hauptargument nannten. Die SDW ruft daher zum dritten Mal zur Silvester-Aktion „Bäume statt Böller“ auf. Mit einer Baumspende anstelle von teurem Feuerwerk können Sie dem Wald und der Umwelt helfen.

Zahlen zur Feinstaubbelastung durch Feuerwerk

  • Vor der Pandemie durchschnittlich freigesetzter Feinstaub: 2.050 Tonnen.
  • Dies entspricht 13 Prozent der jährlichen Feinstaubbelastung durch das Verbrennen von Holz.
  • Durchschnittlicher Belastungswert in deutschen Großstädten: 15 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft.
  • Belastungswerte während der ersten Stunde des neuen Jahres: bis zu 1.000 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft.
  • Von der Weltgesundheitsorganisation benannter Maximalwert: 45 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft.

Gefährdung von Haus- und Wildtieren

Die Zahlen zeigen: Es entsteht ein Gesundheitsrisiko für den Menschen, das von einer vorübergehenden Beeinträchtigung bis hin zu längerfristigen Atemwegserkrankungen reichen kann. Aber nicht nur Menschen sind durch das Neujahrsfeuerwerk gefährdet. Sowohl Haus- als auch Wildtiere leiden darunter. Durch das Abbrennen von Feuerwerk gelangen Feinstaub, Schwermetalle und Plastikmüll in den Nahrungskreislauf und in das Wasser. Außerdem können Tiere die lauten Feuerwerksgeräusche nur schlecht einordnen, sodass sie häufig versuchen die Flucht zu ergreifen. Sie haben dann eine verringerte Wahrnehmung ihrer Umgebung, laufen auf die Straße und – im schlimmsten Fall – vor fahrende Autos.

Wildtieren kostet diese Flucht gerade im Winter viel Energie, die sie aufgrund des Nahrungsmangels zum Überleben brauchen. Insbesondere Vögel sind hohem Stress ausgesetzt. Aufgeschreckt durch den Lärm und das grelle Blitzen steigen sie in Schwärmen auf und verlieren beim Flug die Orientierung. Jungvögel verlassen oder stürzen aus ihren Nestern. Und die Untersuchung eines in Gefangenschaft lebenden Gänsegeiers zeigte, dass die Herzfrequenz des Tieres während des Feuerwerkes von 50 auf 170 Schläge pro Minute stieg.

Bäume statt Böller

Diese vielen negativen Auswirkungen von Feuerwerk zeigen, dass ein Umdenken wichtig ist. Die Silvester-Aktion „Bäume statt Böller“ der SDW setzt dabei ein Zeichen für mehr Umweltbewusstsein. Wussten Sie, dass Bäume nicht nur wichtige Rückzugsorte für viele Tierarten sind, sondern dass sie auch wie natürliche Luftfilter funktionieren? Mit ihrem Laub fangen sie Feinstaub auf, der mit dem nächsten Regen abgewaschen wird. Besonders gesunde Bäume mit einer dichten Baumkrone begünstigen den Effekt. In Parkanlagen kann der Staubgehalt in der Luft auf ein Sechstel der regulären Belastung in Stadtzentren reduziert werden. Schließlich bedeutet eine Entscheidung gegen privates Feuerwerk auch nicht den Verzicht auf Tradition. Drohnen- oder Lasershows bieten ökologische Alternativen, die gemeinschaftlich an öffentlichen Orten bewundert werden können.

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