Mit der symbolischen Pflanzung einer Mehlbeere in der Nähe der Granetalsperre wurde heute um 10 Uhr die Aufforstung des Nordbergs mit 140.000 Bäumen abgeschlossen und der Start für eine neue Waldgeneration gefeiert. Der gesamte Wald am Nordberg ist durch Dürre und Borkenkäferbefall stark geschwächt und zerstört worden.
Die Hauptinitiatoren und Sponsoren die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW), vertreten von Edward Olson, die Stiftung Unternehmen Wald, vertreten durch Jan Muntendorf und dem BUND Niedersachsen, vertreten von Marc Filla, zeigten sich begeistert über das gute Zusammenspiel mit den Akteuren vor Ort: Ohne die Unterstützung von Rainer Hoffmeister Leiter der Revierförsterei Wolfshagen von der Niedersächsischen Landesforsten, vertreten durch Bastian Tacke, Joachim Lindenberg, dem Vorsitzenden der Forstgenossenschaft Jerstedt-Nordberg und einer großen Anzahl freiwilliger Helfer hätte das Großprojekt nicht durchgeführt werden können.
„Der Wille und Wunsch von Bürgerinnen und Bürgern sowie Unternehmen, unseren degradierten Wäldern zu helfen, ist ein Leuchtturm für Umweltverantwortung und Klimaschutz. Die Bewältigung dieser Mammutaufgabe ist nicht nur ein Beispiel für erfolgreiches bürgerschaftliches Engagement, sondern auch ein Beweis dafür, dass wir Berge versetzen können, wenn Menschen zusammenarbeiten - oder in diesem Fall Berge wiederaufforsten!“ so Edward Olson, Leiter Baumpflanzung und Waldprojekte beim SDW-Bundesverband.
Zwischen 2022 und 2024 wurden am Nordberg zahlreiche Pflanzungen vorgenommen. Auf einer Fläche von 45 Hektar wurden fast 140.000 Bäume mit über 20 verschiedenen Baum- und Straucharten gepflanzt. Darüber hinaus wurden drei Hektar mit standortgerechten Baumarten eingesät. Der Schwerpunkt lag dabei auf heimischen Laubbaumarten, die besser an Trockenperioden angepasst sind als die vorherige Fichte. Zusätzlich wurden tausende von Waldsträuchern und seltenen, heimischen Baumarten vom BUND Niedersachsen gepflanzt, um eine natürliche Waldrandgestaltung zu schaffen und Lebensraum für bedrohte Arten wie den Gartenschläfer wiederherzustellen.
„Die aktuelle Lebensraumsituation sieht für den Gartenschläfer nicht gut aus. So besteht auch hier, wie in anderen Mittelgebirgen bereits geschehen, die Gefahr, dass der Gartenschläfer regional ausstirbt“, gibt Andrea Krug, Artenschutzexpertin des BUND Niedersachsen, zu bedenken.
Zahlreiche Gemeinden ziehen ihr Trinkwasser aus der Granetalsperre, weshalb die Wiederbewaldung von benachbarten Hängen wie den Nordberg umso wichtiger ist. Außerdem ist die Region ein wichtiges Naherholungsgebiet.
Die Wälder des Nordbergs gehören überwiegend der Forstgenossenschaft Jerstedt-Nordberg. Betreuungsförster Rainer Hoffmeister hat die Planung und Vorbereitung der Pflanzfläche sowie die Organisation übernommen. Das Forstamt Seesen wird auch weiterhin die fachliche Betreuung der Forstgenossenschaft sicherstellen. Ziel ist es, dass der Wald in der Zukunft wieder alle seine Funktionen wie Trinkwasserversorgung, Erholungsfunktion, Artenvielfalt und Holzgewinnung erfüllen kann.
Hintergrund: Tag des Baumes – eine Tradition der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW):
Am 25. April 1952 – vor 72 Jahren - hat die Schutzgemeinschaft diesen Festtag für den Baum in Deutschland initiiert und mit Prof. Dr. Theodor Heuss einen Ahornbaum im Bonner Hofgarten gepflanzt. Mit diesem Tag will die SDW möglichst vielen Bürgern ins Gedächtnis rufen, wie wertvoll Bäume für die Menschen und eine gesunde Umwelt sind.
„Andere Festtage dienen der Erinnerung, der Tag des Baumes weist in die Zukunft!“ – ein Satz, mit dem 1872 der Journalist und Farmer Julius Sterling Morton im baumarmen Nebraska (USA) einen jährlichen Arbor Day 1872 forderte. Am 10. April 1872 pflanzten erstmals Bürger und Farmer mehr als eine Million Bäume. Kaum zwei Jahrzehnte später hatte sich dieser Gedenktag in allen Staaten der USA verbreitet. Am ersten Tag des Baumes in Deutschland – am 25. April 1952 – formulierte die SDW ihr Ziel für die Zukunft: In jeder Gemeinde und Schule soll der Bevölkerung und insbesondere der Jugend durch symbolische Pflanzungen und Veranstaltungen die Bedeutung des Baumes nähergebracht werden.
Pressekontakt:
Sabine Krömer-Butz
Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Bundesverband e. V. (SDW)
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Mail: sabine.kroemer-butz@sdw.de
Über die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW):
Am 5. Dezember 1947 wurde die SDW in Bad Honnef gegründet und ist damit einer der ältesten Naturschutzverbände in Deutschland. Heute engagieren sich in den 15 Landesverbänden rund 25.000 Mitglieder aktiv für den Wald. Waldbezogene Bildung für Kinder und Jugendliche sowie Schulungen für Erzieher:innen und Lehrkräfte bilden gemeinsam mit dem aktiven Waldschutz und -erhalt den Schwerpunkt der Arbeit.