Schutzgemeinschaft Deutscher Wald
Bundesverband e.  V.
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Kastanienbäume bereits im Herbst

In diesen Tagen sieht jeder deutlich das Werk des Schädlings namens Kastanienminiermotte. Die meisten Kastanien sind schon vollständig braun und die Blätter trocken und eingerollt. Bis heute gibt es kein Gegenmittel, obwohl sie bereits seit 2003 bundesweit ihr Unwesen treibt. Deshalb ruft die SDW seit 2006 ihre Mitglieder und alle Bürger:innen auf, die abgefallenen Kastanienblätter zu sammeln.

Denn hier überwintert die Motte und kann, wenn die Blätter nicht weggeräumt sind, direkt zu neuem Angriff im Frühjahr starten. In diesem Jahr finden die Sammelaktionen rund um den 9. November statt. Das Laubsammeln sei mühsam und lohne sich nur, wenn alle Blätter am Boden liegen, so die SDW in Bonn. Besonders wichtig ist: Das Laub muss in Extra-Müllsäcken gesammelt und anschließend verbrannt werden. Hierzu ist eine Absprache mit der Kommune notwendig. Im eigenen Kompost werden zu geringe Temperaturen erreicht, um den Schädling abzutöten.

Die Kastanienminiermotte ist ein winzig kleiner Schmetterling, der aus dem Balkan eingewandert ist und sich hier ohne Gegenspieler ungehemmt vermehren konnte. 1989 wurde sie in Bayern entdeckt und war bereits 2003 in ganz Deutschland verbrei-tet. Die durch zahllose Frassstellen in den Blättern verminderte Photosynthese führt dazu, dass die Bäume anfälliger gegen Pilze, Bakterien und andere Schädlinge wer-den.

Die Beobachtungen der SDW-Kreisverbände Rems-Murr und Alb-Donau-Ulm zeigen, die bereits seit vielen Jahren diese Aktion durchführen, dass gepflegte Kastanien weniger befallen sind als ungepflegte. Diese Beobachtungen werden durch das Monito-ring des Pflanzenschutzamtes in Berlin bestätigt: Sorgfältiges Laubsammeln reduziert den Befall um zwei Drittel im nächsten Frühjahr. Die Bäume bleiben länger grün und verkraften besser spätere Schäden.

Zusätzlich empfehlen die Waldschützer:innen das Aufstellen von Nistkästen für Kohl- und Blaumeise, für die die Motte eine Delikatesse sei.

Aus diesen Gründen werden aktuell keine weißblühenden Kastanien, die besonders unter der Miniermotte leiden, in Städten mehr gepflanzt.

 

Pressekontakt:

Sabine Krömer-Butz

Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Bundesverband e. V. (SDW)

Dechenstraße 8 (ab 1.10. Kaiserstraße 12, 53113 Bonn)

53115 Bonn

Tel.: 0228 945983-5

Mail: sabine.kroemer-butz@sdw.de

                   

Über die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW):

Am 5. Dezember 1947 wurde die SDW in Bad Honnef gegründet und ist damit einer der ältesten Naturschutzverbände in Deutschland. Heute engagieren sich in den 15 Landesverbänden rund 25.000 Mitglieder aktiv für den Wald. Waldbezogene Bildung für Kinder und Jugendliche sowie Schulungen für Erzieher:innen und Lehrkräfte bilden gemeinsam mit dem aktiven Waldschutz und -erhalt den Schwerpunkt der Arbeit.

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