Schutzgemeinschaft Deutscher Wald
Bundesverband e. V.
Schutzgemeinschaft Deutscher Wald
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SDW und BHU fordern: Kultur- und Naturerbe im Wald schützen

Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald und der Bund Heimat und Umwelt haben ein Positionspapier veröffentlicht, welches die Bedeutung des Waldes als Kulturerbe hervorhebt. Seit Ende der letzten Eiszeit wurden unsere Wälder immer wieder von Menschen bebaut, gepflügt und verändert. Daher findet sich heute eine enorme Vielfalt an schützenswerten historischen Relikten im Wald. Wir wollen ihre Sinne schärfen für einen Schatz, den kaum einer kennt und der einen Beitrag zur klimabedingten Anpassung der Wälder und zur Biodiversität leisten kann

Unter und in unseren Wäldern liegt ein unsichtbares Netz von alten Siedlungen, Handelswegen und landwirtschaftlichen Relikten. Dieses kulturelle Erbe ist häufig unerforscht und droht vielerorts in Vergessenheit zu geraten und für immer unter unseren Wäldern zu verschwinden. Auch oberirdisch sah der Wald früher ganz anders aus. Beispielsweise wurden in so genannten Niederwäldern die Bäume meist nicht dicker als 10 Zentimeter, bevor sie gefällt wurden. Dieses Naturerbe geht uns ebenfalls verloren, dabei kann es sogar einen Beitrag zur Anpassung der Wälder an den Klimawandel und zum Artenschutz leisten.  Wissenschaftlich erweisen ist, dass historische Waldnutzungsformen:

  • das Wasserrückhaltevermögen einer Landschaft erhöhen,
  • vor Erosion schützen,
  • die Temperatur einer ganzen Region regulieren können,
  • einen Beitrag zur Klimawandelanpassung und zum Biodiversitätserhalt liefern,
  • der Umweltbildung dienlich sind,
  • ein Ort der Erinnerung für die lokale Bevölkerung sind,
  • und nicht zuletzt ein faszinierendes Forschungsobjekt abgeben.

Damit der dauerhafte Schutz des Kulturerbes gewährleistet wird, bedarf es Aufklärungsarbeit in der Forstpraxis. Diese Aufklärungsarbeit ist in die Struktur und -kultur der Forstpolitik zu integrieren beispielsweise in Forstinventuren, Managementplänen und deren Umsetzung.

 

Hintergrund

Die Novellierung des Bundeswaldgesetzes bietet die Chance, zukünftige Waldentwicklung, Förderung von Biodiversität und den Erhalt von Kultur- und Naturerbe im Wald in Einklang zu bringen. Grundlage hierfür muss immer die umfassend nachhaltige Waldwirtschaft sein.

 

Pressekontakt:

Sabine Krömer-Butz

Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW)

Dechenstraße 8

53115 Bonn

Tel.: 0228 945983-5

Mail: sabine.kroemer-butz@sdw.de

 

BHU:

Dr. Marianne Tabaczek, Referentin Kulturlandschaft, Natur und Umwelt

Bund Heimat und Umwelt in Deutschland

Adenauerallee 68

53113 Bonn

Tel.: 0228 767500-12 / 0228 76750010

Mail: marianne.tabaczek(at)bhu.de

 

 

                   

Über die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW):

Am 5. Dezember 1947 wurde die SDW in Bad Honnef gegründet und ist damit einer der ältesten Naturschutzverbände in Deutschland. Heute engagieren sich in den 15 Landesverbänden rund 25.000 Mitglieder aktiv für den Wald. Waldbezogene Bildung für Kinder und Jugendliche sowie Schulungen für Erzieher:innen und Lehrkräfte bilden gemeinsam mit dem aktiven Waldschutz und -erhalt den Schwerpunkt der Arbeit.

 

Über den Bund Heimat und Umwelt (BHU):

Der Bund Heimat und Umwelt in Deutschland (BHU) und die ihm angeschlossenen Mitgliedsverbände sind ein starkes zivilgesellschaftliches Netzwerk und übernehmen Verantwortung in der Gesellschaft. Ihre Themen im Kontext von Heimat und Identität sind Kulturlandschaft, Natur und Umwelt, Baukultur und Denkmalpflege sowie Immaterielles Kulturerbe. Der BHU vereinigt über seine Mitgliedsverbände rund eine halbe Million Mitglieder.

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