Vor dem Hintergrund der Waldbrände bei Treuenbrietzen und Beelitz und der seit mehreren Jahren verstärkt auftretenden Trockenheit und Dürre in den deutschen Wäldern und der damit verbundenen gestiegenen Gefährdung der Wälder durch Feuer fordert die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Bundesverband e.V. folgendes:
- Ausweitung der systematischen Waldbrandüberwachung auf das gesamte Bundesgebiet
Aktuell findet eine systematische Waldbrandüberwachung nur in einigen Bundesländern statt. Es soll daher geprüft werden, ob die systematische Waldbrandüberwachung nicht auf weitere Bundesländer ausgeweitet werden muss. Hierzu sind die optischen Frühwarnsysteme zusammen mit KI (künstlicher Intelligenz) gestützter Auswertung ein wichtiges Instrument. Es soll geprüft werden, ob eine technisch vereinfachte Realisierung gerade für die Bundesländer machbar ist, die noch über kein flächendeckendes Überwachungssystem verfügen. Auch bereits vorhandene Daten, beispielsweise des Deutschen Wetterdienstes (DWD), gilt es effizienter und schneller zu nutzen. - Schaffung ausreichender Kapazitäten zur Waldbrandbekämpfung
Im internationalen Vergleich sind die technischen Kapazitäten zur konkreten Bekämpfung von Waldbränden bei der deutschen Feuerwehr unzureichend. Hier bedarf es eines systematischen Aufbaus und Anschaffung von entsprechender Technik. - Systematische Einbindung von Waldbrandprävention in die forstliche Planung in ganz Deutschland
Im Rahmen der forstlichen Fachplanung sollte zukünftig auch eine grundlegende Einschätzung der Waldbrandgefährdung, möglicher vorbeugender Maßnahmen und Aussagen für den Bekämpfungsfall erfolgen. Maßnahmen zur Optimierung der jeweiligen Situation sollen aufgezeigt und wenn möglich umgesetzt werden. Der Umbau von Nadelholzreinbeständen zu strukturierten Mischwäldern verbessert die Wasserspeicherkapazität, erhöht die Luftfeuchte und führt zu einer schwerer entflammbaren Bodenflora. Auch die Baumartenwahl und das Anlegen von sogenannte Wundstreifen und Waldbrandriegeln ist zu unterstützen. - Bundesweite Kampagne zur Sensibilisierung der Bevölkerung
Eine bundesweit angelegte Gemeinschaftskampagne von Bund, Ländern, Kommunen und privaten Waldbesitzern soll präventiv die Bevölkerung und insbesondere Waldbesucher:innen für das Thema sensibilisieren und darüber informieren, wie Waldbrände entstehen und verhindert werden können. Die Waldbrandpädogik ist ein wirkungsvolles Instrument, um das Bewusstsein von Kindern und Erwachsenen für Waldbrandgefahren zu steigern. - Ausreichender Waldbrandschutz beim Ausbau der Windenergie
Bei der Errichtung von Windkraftanlagen im und am Wald ist die Gefahr von Waldbränden intensiv zu prüfen. Hierzu gilt es TÜV Regularien zu implementieren und Anfahrtskarten für die Feuer bereitzustellen Windkraftanlagen müssen für die Feuerwehr immer gut erreich-bar sein, ohne große Eingriffe und unnötig Wald für Zufahrtswege zu opfern.