Jugendwaldheime sind umweltpädagogische Einrichtungen für Schüler:innen aller Alters- und Bildungsstufen. "Wald erleben – Natur verstehen" ist das praktizierte Motto.
In Jugendwaldheimen können Kinder und Jugendliche bis zu einer Woche lang den Lebensraum Wald kennenlernen. Sie können aktiv bei der Waldpflege helfen und Einblicke in die Wald- und Forstwirtschaft erhalten.
Seit 1948 gibt es – initiiert durch die SDW – Jugendwaldeinsätze in Deutschland. Ursprünglich stand die Hilfe beim Aufforsten des durch den Krieg zerstörten Waldes im Vordergrund. Heute sind sie eine moderne Umweltbildungseinrichtung und werden von allen Schulformen als außerschulischer Lernort genutzt.
Allein in Niedersachsen machen jedes Jahr mehr als 6.000 Schüler:innen mit. Hier heißen die Jugendwaldheime inzwischen Waldpädagogische Zentren und können über die SDW Niedersachsen gebucht werden.
Bei der Planung des Aufenthaltes stehen ihnen erfahrene Mitarbeiter:innen zur Seite. Die Belegung der Jugendwaldheime organisieren die Jugendwaldheime selber oder wie in Niedersachsen in Zusammenarbeit mit der SDW. Jedes Jugendwaldheim wird von einem Team unter Leitung einer Försterin oder eines Frösters betreut. Die Mitarbeiter:innen haben viel Erfahrung im Umgang mit Jugendlichen und stehen während des Aufenthaltes den Schüler:innen und Lehrkräften als kompetente Ansprechpartner:in zur Seite.
Das Thema für die Woche im Jugendwaldheim kann individuell ausgewählt werden. Ob die Waldpflege, der Waldboden oder der Klimawandel im Vordergrund stehen soll, wird im einzelnem besprochen. Es stehen praktische und aktive Tätigkeiten im Wald und in der Natur und der direkte Umgang mit Tieren, Pflanzen oder dem Boden im Vordergrund.
Bei einer Waldwoche arbeiten die Jugendlichen vormittags für fünf bis sechs Stunden in Kleingruppen gemeinsam mit den Waldarbeiter:innen im Wald. Je nach örtlicher Gegebenheit und dem Leistungsvermögen der Gruppe erledigen sie unterschiedliche Aufgaben.
Einige Arbeiten sind jahreszeitentypisch. Im Frühjahr, wenn überall das frische Grün sprießt, ist die Zeit der Pflanzungen. Im Sommer werden beispielsweise von Borkenkäfern befallene Bäume entrindet. Im Herbst können Baumsamen für die Baumschule gesammelt werden. Das ganze Jahr über werden Waldbestände, Waldränder und Biotope gepflegt sowie Hochsitze gebaut.
Die Tätigkeiten sind so vielfältig wie der Wald selbst. Durch den regelmäßigen Wechsel der Arbeiten können die unterschiedlichen Fähigkeiten und Interessen der Jugendlichen berücksichtigt werden. So manche Begabung kommt erst richtig zur Geltung. Eine wichtige Erfahrung ist dabei auch, eine Arbeit über mehrere Tage gemeinsam zu Ende zu bringen.